Weil die Unterschiede zwischen den Kirchen unbedeutend geworden waren, kommt es im Jahre 1818 im Hanauer Land zu einer Vereinigung der beiden protestantischen Konfessionen zur „Hanauer Union“.
Diese war die erste in Kurhessen und hat auch in Zukunft Bestand gehabt. Am 27. Mai 1818 versammelten sich im Hanauer Gymnasium 59 reformierte und 22 lutherische Pfarrer sowie eine große Anzahl Kirchenälteste.
Sie beschlossen unter anderem, daß die beiden protestantischen Religionsteile sich vereinigen zu einer einzigen Kirche unter dem Namen „Evangelische Kirche“. Es wurde ein gemeinschaftliches „Evangelisches Konsistorium“ gebildet, das eine einheitliche Form des Gottesdienstes sowie einen gemeinschaftlichen Katechismus und ein gemeinschaftliches Gesangbuch einführen wird.
Am 2. März 1819 wurde die Vereinigung in Hochstadt vollzogen. Die Sitzung beginnt mit einem Gebet. Pfarrer und Kirchenälteste geben sich die Hände zum Zeichen gegenseitiger Liebe und Treue. Das Presbyterium der nunmehr vereinigten evangelischen Kirche bittet um den Beistand Gottes für Frieden und Glück der Gemeinde mit wahrer Liebe und festem Vertrauen. Der feierliche Akt wird mit einem Gebet beschlossen. Ein Buch über die Union wird angeschafft.
Einige Lutheraner werden in das Presbyterium aufgenommen. Der lutherische Kirchenrechner Johannes Faß wird Kirchenbaumeister der unierten Kirchengemeinde, ab 1829 zusammen mit dem Kirchenbaumeister Krebs und von 1839 bis 1843 zusammen mit dem Kirchenbaumeister Wagner. Seitdem ist die Gemeinde nicht mehr „reformiert“ oder „lutherisch“, sondern schlicht „evangelisch“.