Tageslosung

4. SONNTAG IM ADVENT
Du bist meine Zuversicht, HERR, mein Gott, meine Hoffnung von meiner Jugend an.
Wir sind gerettet, aber noch ist alles Hoffnung. Eine Hoffnung, die sich schon sichtbar erfüllt hat, ist keine Hoffnung. Ich kann nicht erhoffen, was ich vor Augen habe. Wenn wir aber auf etwas hoffen, das wir noch nicht sehen können, dann heißt das, dass wir beharrlich danach Ausschau halten.
Vorreformatorische Zeit und Reformation

Die Kirchengemeinde ist so alt wie der Ort Hochstadt, der erstmals im Jahr 846 erwähnt wird. Das Kirchengebäude wird immer wieder einmal fälschlich als „Kilians­kirche“ bezeichnet.

Doch der Heilige Kilian ist nicht selber in Hochstadt gewesen und hat dementsprechend auch nicht selber die Kirche gegründet. Die Namensgebung deutet vielmehr auf Besitzansprüche des Bistums Würzburg, in dessen Dom die Gebeine des Heiligen beigesetzt sind. Kirchlich bedeutsam aber wird ein anderer Mönch aus Schottland: Winfried, genannt Bonifatius, der Apostel der Deutschen. Er ist der Organisator der deutschen Kirche und bindet sie fest an Rom. Bei seinen Reisen nach dem von ihm gegründeten Kloster Fulda benutzt er die „Hohe Straße“, die auf der Höhe der Großen Lohe verläuft. Auf dieser Straße wird auch 754 sein Leichnam von Mainz nach Fulda gebracht, wo er im Dom beigesetzt ist.

Das Patronat über die Kirche in Hochstadt hat damals der Erzbischof und Kurfürst von Mainz. Doch im 14. Jahrhundert überträgt Kurmainz seine Rechte als Lehen an die Herren von Karben. Diese haben nun das Recht, den Pfarrer einzusetzen. Min­destens einmal im Jahr sollte der Patron am Gottesdienst teilnehmen. Das war gewöhnlich zur Zeit der Weinlese, weil sie da sowieso im Ort sein mußten. Die Patro­natsherren erhielten ein Drittel des Zehnten (die anderen Drittel erhalten die Herrschaft und der Pfarrer). Dafür mußten sie den Chor der Kirche innen und außen sowie das Pfarrgebäude mit allen Nebengebäuden unterhalten.

Im Jahre 1528 beruft Graf Philipp II. von Hanau den Pfarrer Philipp Neunheller aus Lauterburg zum Pfarrer in Hanau. Dieser widmet sich mit großem Eifer der Einführung der Reformation nach süddeutscher und damit reformierter Art. Schon in den Anfängen der Reformation tritt ein Gegensatz zwischen den Anhängern Martin Luthers und den Anhängern der Schweizer Reformatoren Zwingli und Calvin auf.

Wann genau die Reformation in Hochstadt eingeführt wird, läßt sich nicht feststellen. Es war wohl im Jahr 1543, als der bisherige Pfarrstellenverwalter Wolf Jaekel als erster evangelischer Pfarrer zu wirken beginnt. Als der Hanauer Graf Philipp III. 1547 zur Regierung kam, faßte die Reformation endgültig Fuß.