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Gedanken zum Monatsspruch Juli 2018
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Unvorstellbare Gerechtigkeit
Was ist Gerechtigkeit? Was ist gerecht? Kann man das überhaupt so pauschal definieren? Oder kommt es da nicht immer auf den individuellen Standpunkt an? Ist es gerecht, dass ein Deutscher fast überall Zugang zu sauberem Trinkwasser hat und ein Lateinamerikaner nicht? Ist es gerecht, dass in Schweden alle Kinder eine hervorragende Schulbildung genießen und in Indien schon ganz kleine Kinder schwer arbeiten müssen? Ist es gerecht, dass die alleinerziehende Mutter mit drei Jobs nur gerade so viel verdient, dass es zum Überleben reicht und der Manager eines großen Autokonzerns eine Millionenabfindung bekommt? Was ist Gerechtigkeit?
Und welche Gerechtigkeit ist hier überhaupt gemeint? Geht es um Gleichberechtigung aufgrund von Geschlecht, Rasse und Religion? Oder um soziale Gerechtigkeit und die angemessene Verteilung von Gütern, Ressourcen und Chancen? Und ganz grundsätzlich gefragt: Ist es uns Menschen denn überhaupt möglich, gerecht zu handeln oder müssen wir uns da nicht von vornherein unser Scheitern eingestehen?
Der Monatsspruch für den Monat Juli ermutigt uns dennoch, Gerechtigkeit auszusäen, so wie ein Bauer im Frühjahr seine Felder bestellt, nichtwissend, was im Herbst daraus geworden ist. Aber gesät hat er. Vom besten Samen. Dass er das Wachsen und Reifen nicht allein in der Hand hat, ist ihm wohl bewusst. Dass es Sonne und Regen zur rechten Zeit braucht. Und viel Geduld. Und Fantasie. Und Mut für einen Neuanfang.
Pflügt ein Neues. Macht euch neues Land urbar, heißt es bei Hosea. Fangt immer wieder von vorne an. Gebt nicht auf, gerecht zu handeln, auch wenn es schwer ist. Fast unmöglich manchmal. Gebt nicht auf! Denn die Ernte wird vielversprechend sein: Gott wird Gerechtigkeit über euch regnen lassen, die so wohltut wie ein warmer Sommerregen.
Eine Gerechtigkeit wird das sein, die unsere menschlichen Vorstellungen bei weitem übersteigt. Da gibt es dann kein Vergleichen und Aufrechnen mehr, auch keine Missernten und keinen Hunger. Dann wird einfach mehr als genug von allem da sein. Pure Gnade. Den ganzen Sommer lang.

Pfarrerin Sabine Koch,
Wabern-Hebel

 

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