Grafik: medio.tv/Jutta Blåfield

Eintreten für die Freiheit
„Wir wollen FREIHEIT, um uns selbst zu finden, Freiheit, aus der man etwas machen kann. Freiheit, die auch noch offen ist für Träume, wo Baum und Blume Wurzeln schlagen kann…“ – so heißt es in einem Gesangbuchlied (EG 610).

Freiheit ist ein hohes Gut, ohne das wir uns unser Leben nicht vorstellen mögen. Unser Grundgesetz verbürgt die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Unfrei waren die Menschen in Deutschland während der Nazi-Zeit und in der DDR. Und unfrei sind heute viele Völker, die in Diktaturen leben oder unter Terrorregimen leiden – Gott sei es geklagt.

Neben der äußeren Freiheit, gibt es aber auch noch die innere Freiheit: Bin ich frei, die Menschen um mich her sehen zu können? Oder bleibe ich doch immer nur bei mir selbst? Habe ich die innere Freiheit, eigene Fehler zugeben zu können? Oder bin ich so sehr an mich selbst gebunden, dass dies nicht möglich ist? (Fehler machen schließlich immer nur die anderen …) Wo ist Freiheit, äußere wie innere Freiheit, und wer verbürgt sie? Liegt die Freiheit in uns selbst? Oder kommt sie von außen auf uns zu? Wo ist Freiheit? „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“, so schreibt Paulus. Gott selbst verbürgt die Freiheit, weil nur er allein wirklich frei ist und deshalb Freiheit schenken kann. Bei Gott sind wir aufgehoben und geborgen, auch mit unseren Fehlern und Schwächen. So verbürgt Gott innere Freiheit wie äußere Freiheit.

Daher wendet sich das eingangs zitierte Lied an Gott selbst: „Du nur kannst befreien, wenn du uns freisprichst, dann ist Freiheit da. Freiheit, sie gilt für Menschen, Völker, Rassen, so weit, wie deine Liebe uns ergreift.“ Wenn wir wissen und erfahren, dass wir unsere Freiheit Gott und seiner Freiheit verdanken, mit der er uns in seine Freiheit hineinnimmt, dann werden wir im Vertrauen auf Gott und seinen Geist für äußere und innere Freiheit eintreten, an dem Ort, wo Gott uns hinstellt.

Pfarrer Frieder Seebaß,

Borken-Kleinenglis