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Gedanken zum Monatsspruch Dezember 2018
monatsspruchdezember2018

Einer wurde zum Leitstern

Sie sind immer da – die Sterne. Sehen kann ich sie allerdings nur nachts. Dann, wenn kein anderes Licht ihren Schein stört. Dann, wenn keine Wolke mein Sichtfeld einschränkt. Und nur dann, wenn ich mir Zeit nehme, um meinen Blick gen Himmel zu richten.
Wenn ich meine Augen hebe, dann kann ich sie am Firmament sehen: strahlend, geheimnisvoll funkelnd wie Edelsteine in der samtschwarzen Dunkelheit. Erst einen, den Abendstern, dann immer mehr und schließlich unzählbar viele. Mein Blick verliert sich in der Weite und ich fühle mich klein – und doch geborgen. Fühle mich als Teil dieser Unendlichkeit. Ich stehe und staune voller Ehrfurcht über Gottes Schöpfung. Das zarte Licht der Sterne lässt mich träumen. Ihr sanfter Schein lässt meine Sehnsucht wachsen nach mehr: nach Hoffnung in schweren Zeiten, nach neuen Perspektiven in scheinbar ausweglosen Situationen, nach einem Licht, wenn die Dunkelheit mein Leben umfangen will.
In der Vielzahl der Sterne suche ich nach einem Fixstern – nach einem, der mir zum Leitstern werden kann. Damals, vor 2000 Jahren, da hoben einige Männer ihre Augen ebenfalls und blickten in die unendliche Weite des Sternenhimmels.
Sie standen, staunten ehrfürchtig still und lasen die Zeichen am Firmament – die Zeichen ihrer Zeit. Ein Stern, er war einem jeden von ihnen zu einem ganz persönlichen Leitstern geworden. Er gab ihnen Mut, sich auf den Weg zu machen. Und er führte sie zusammen. Nun folgten sie gemeinsam ihren Hoffnungen auf eine bessere Welt. Der leuchtende Stern am Himmel stand für mehr. Sein Schein wurde zu einem Licht, das nicht nur außen leuchtete, sondern auch in ihrem Herzen. Immer mehr. Und wann immer sie den Stern über sich erblickten, ihren Leitstern, wuchsen Freude, Mut und Hoffnung.
Sie blieben auf dem Weg, kamen an und erkannten: Der Glanz des Sterns von Bethlehem war nur ein Abglanz vom wahren Licht, dem Kind im Stall. Gott schenkt auch uns Sterne, die den Abglanz des wahren Lichtes in sich tragen: Menschen, die mitgehen, Hoffnungen und Wünsche als innere Wegweiser. Sie leuchten nicht immer so hell wie der Stern überm Stall. Und manchmal ist uns, als wären „unsere Sterne“ nicht da – aber ihr Funkeln sieht man am besten in der Nacht. Und manchmal reicht es, die Augen zu öffnen, den Blick zu heben und staunend still zu werden, um darin vom Glanz des wahren Lichtes beschienen zu werden.

Pfarrerin Sarah Bernhardt
Reinhardshausen

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