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Sonder-Ausgabe zum Evangelischen Gemeindehaus

Sonder-Ausgabe: Informationen zum Evangelischen Gemeindehaus am Wallgraben

Gemeindehaus wird zum 31.12.2024 geschlossen und mit Grundstück verkauft

Liebe Gemeindeglieder, liebe Nachbar*innen!

Am 19. März hat der Kirchenvorstand eine schwierige Entscheidung getroffen. Am 21. März haben wir alle Gruppen der Kirchengemeinde und alle Gruppen, die unser Gemeindehaus nutzen, in einem Brief darüber informiert und im Anschluss schon viele Einzelgespräche geführt.

Heute informieren wir Sie und die Öffentlichkeit.

Warum erst jetzt? Das hat ganz pragmatische Gründe: Es war vor Ostern und vor dem Urlaub von Pfarrerin Zander nicht mehr leistbar, alles in die Wege zu leiten. Ab 22.4. ist Frau Zander wieder da und es sind bereits viele Gespräche mit den Gruppen, der Stadt und der katholischen Kirchengemeinde geplant. Während Sie diesen Brief erhalten, sind diese Gespräche in vollem Gange. Wie sie ausgehen werden und wie wir mit dem Abschied von diesem wichtigen Haus und einem großen Stück Geschichte der Kirchengemeinde und Hochstadts umgehen, erfahren Sie in der Presse, auf jeden Fall über unseren Newsletter und auf unserer Homepage.

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Es grüßt Sie

Pfarrerin Annegret Zander mit dem Kirchenvorstand

Gerhard Burger, Martin Burger, Philipp Hees, Monika Heiser, Michael Mankel, Claudia Matthias, Ursula Müller, Anneliese

Völp, Christel Werner und Wolfgang Hesse als Kirchenältesten

Was wir nicht tun werden – und warum wir auch Sie darum bitten

Wir werden diese Information nicht über die sozialen Medien verbreiten. Der Entscheidungsprozess war komplex.

Er lässt sich nicht in einem Kurzkommentar auf Facebook abhandeln. Wir haben uns die Entscheidung schwer

gemacht. Seit November 2022 haben wir unablässig daran gearbeitet, Lösungen zu finden. Wir haben am

30.3.2023 mit den Betroffenen gesprochen, die Impulse und Ideen aus der gut besuchten öffentlichen

Gemeindeversammlung am 15. Juni 2023 mitgenommen und jede einzelne sorgsam mit verschiedenen

Gesprächspartnern geprüft. In zahlreichen Sitzungen, Sichtung der Zahlen und Prognosen, Treffen mit

Vertreter*innen des Main-Kinzig-Kreises, der Bürgermeisterin und Vertreter*innen der Stadt und der Maintaler

Immobiliengesellschaft (MIG), der Stadtverordnetenversammlung und der katholischen Kirchengemeinde St.

Edith Stein haben wir uns ein umfassendes Bild erarbeitet.

Wir haben bei unseren Entscheidungen immer alle im Blick gehabt, die von dieser Entscheidung betroffen sind.

Konkret sind das unsere Hauptamtlichen, die Gruppen, Vereine und alle Generationen, die das Haus teils seit

seiner Eröffnung 1976/77 nutzen. Die meisten von ihnen und auch einen Großteil des Kirchenvorstands verbindet

mit dem Haus eine lange, bewegte Geschichte. Das machte die Entscheidung umso schwieriger.

Für unser Mitglied und zweite Vorsitzende des Kirchenvorstandes Eva Reinhardt war sie ein Schlusspunkt. Sie

hat sich in ihrem Ehrenamt als Kirchenvorsteherin über fast 25 Jahre für das Gemeindehaus engagiert, weil es für

sie den zentralen Punkt des Gemeindelebens darstellte. Sie sorgte für die Barrierefreiheit und brachte die

Anerkennung und Finanzierung als Familienzentrum voran. Wir nehmen ihren Rücktritt mit schwerem Herzen

entgegen.

Aus all diesen Gründen bitten wir Sie um einen respektvollen Umgang mit den Ehrenamtlichen und ggf.

Unterstützung, wenn es in den sozialen Medien zu unangemessenen Kommentaren kommen sollte.Was wir geprüft haben und warum es trotzdem nicht geklappt hat

Die für die Freien Träger zuständigen Vertreter*innen des Main-Kinzig-Kreises haben bei einer Hausbesichtigung

festgestellt, dass grundsätzlich mit einigen baulichen Veränderungen eine gemischte Nutzung von

Gemeindearbeit mit einer Kinderbetreuung von 25 Kindern möglich sei. Dies ginge aber nur als Interimslösung,

so der MKK. Der Freie Träger des Montessori-Kindergartens suchte derzeit auch bei uns Räumlichkeiten in dieser

Größenordnung. Die Mieteinnahmen hätten noch nicht einmal die Nebenkosten gedeckt. Die Finanzierung des

Umbaus wäre erheblich, aber nicht auf Dauer angelegt gewesen. Bei einer dauerhaft neuen Nutzung für die

Kinderbetreuung gelten wiederum andere umfangreichere bauliche Bedingungen. Auch hier ist die Finanzierung

das Problem. Ähnlich wäre es mit einer Kombinationsnutzung als Tagespflegeeinrichtung gewesen. Deshalb

wurden diese Ideen schließlich fallen gelassen.

Wir haben einen Teilverkauf erwogen und auch die Gründung eines Vereins durchdacht. Beides löst das

grundsätzliche Problem nicht: Den Sanierungsstau von ca. 700.000 €, minimale Rücklagen und die jährlichen

laufenden Kosten, die sich (ohne Bauunterhalt) auf aktuell ca. 50.000 € belaufen. Personalkosten und

Energiekosten machen dabei den Löwenanteil aus. Die Mieten und seit Ende letzten Jahres zusätzlich die

freiwilligen Beiträge des Posaunenchors, der Sängervereinigung und der TonArt decken ein Fünftel dieser

Ausgaben. Die dauerhafte Förderung als Familienzentrum (mit 18.000 € ein großer Anteil) durch das Land Hessen

ist fraglich. Ab 2026 werden die Zuführungen der Landeskirche um 25% gekürzt. Mit anderen Worten: Wir können

uns nicht mehr leisten, was über Jahrzehnte selbstverständlich war: Selbst wenn wir die kostenlose

Gastfreundschaft im Gemeindehaus beenden und die Mieten stark erhöhen würden, sind wir nicht in der Lage die

laufenden Kosten zu decken und sind am Ende unserer Möglichkeiten.

Warum Dörnigheim und Bischofsheim neue bzw. renovierte Gemeindehäuser haben – und wir

nicht

Der Kirchenkreis Hanau hat vor einem Jahr einen Gebäudekonsolidierungsprozess begonnen. Die jetzige

Situation war schon länger absehbar. Einem Sanierungsstau von 10. Mio € im Kirchenkreis stehen 650.000 €

gegenüber, die der Kirchenkreis jährlich von der Landeskirche für Kirchen, Pfarrhäuser und Kindertagesstätten

erhält. Die Gemeinden von Dörnigheim und Bischofsheim haben schon vor einigen Jahren Entscheidungen

getroffen, die jetzt umgesetzt werden. Sie konnten die Finanzierung unter anderem durch den Verkauf von

Grundstücken finanzieren. Für Hochstadt gibt es diese Option nicht, da die Grundstücke, Wallgraben 4 und

Ringstraße Süd 13 sogenannte „Pfarreiländer“ sind. Sie gehören zwar der Kirchengemeinde, die Landeskirche

hat jedoch das Nutzungsrecht. Ca. 90% der Erlöse aus dem Verkauf fließen in den Pfarrbesoldungsfonds der

Landeskirche. 10 bis maximal 20 % verbleiben bei uns.

Auch der Vorschlag der Stadt und MIG, über einen längeren Zeitraum mit zinsloser Erbpacht den Bau eines

Mischkonzepts von Wohnungen und Gemeinderaum zu ermöglichen, scheitert an diesem Konstrukt. Darüber

hinaus würden wir uns die erforderliche Miete ab 2026 nicht leisten können.

Bitte bedenken Sie außerdem: Auch unsere Nachbarkirchengemeinden haben die schwere Aufgabe, die

Bewirtschaftung und Unterhaltung der Häuser dauerhaft zu finanzieren.

Was die Zukunft bringt

Die katholische Kirchengemeinde St. Edith Stein hat uns in Aussicht gestellt, dass fast alle Gemeindegruppen,

auch das Begegnungscafé „Cafair“ und der Posaunenchor Hochstadt e.V. im barrierefreien Gemeinderaum von

St. Bonifatius an der Klosterhofstraße Platz finden. Das Gemeindebüro kann ins Pfarrhaus ziehen. Das Evang.

Gemeindehaus in Wachenbuchen hat Platz für unsere Eltern-Kind-Gruppen. Der Konfirmandenunterricht in

Maintal wird ab diesem Jahr sowieso in Kooperation geplant, weshalb für Hochstädter und Buchener Konfis unsere

Kirche und das Wachenbuchener Gemeindehaus Orte des Unterrichts werden.

Für die Kinder- und Jugendarbeit stehen wir im engen Austausch mit der Stadt. Es gibt schon Ideen. Der

Arbeitsplatz unserer Jugendarbeiterin Melanie Jörges ist nicht gefährdet, da sie über den Kirchenkreis angestellt

ist und ihr Gehalt zu 80 % von der Stadt Maintal finanziert wird.

Der Arbeitsplatz unserer Hausmeisterin Birgit Kessler mit 6 Wochenstunden bleibt unangetastet. Wir verdanken

es nur ihrem überaus großen Engagement, dass die vielseitigen Aufgaben zwischen Gemeindehaus, Kirche und

den dazu gehörigen Grundstücken überhaupt von ihr geleistet wurden. Sie wird nun entlastet.

Unsere Reinigungskraft Genet Tedeli hat einen bis zum 31.12.2024 befristeten Vertrag über 15 Stunden im

Gemeindehaus. Sie hat zuversichtlicher als alle auf die Nachricht reagiert, dass der Vertrag nicht entfristet werden

kann. Die äthiopische Christin beeindruckt uns immer wieder.

Ab Ende April werden wir uns mit den Modalitäten für einen Verkauf beschäftigen. Das Grundstück von 1.888 qm

und ein Haus mit 885 qm, das in 1976 für 3.700 Gemeindeglieder gebaut wurde (aktuell haben wir 1.700

Gemeindemitglieder) stehen zum Verkauf.

Uns ist es wichtig Begegnungen der Generationen zu fördern, Brücken zu bauen, in der Gesellschaft Position zu

beziehen und unseren Glauben mit den Menschen zu teilen. Das werden wir weiterhin tun und neue Wege dafür

finden.

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