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Abschied von den Hochstädter Kirchenkonzert und eine Würdigung des professionellen Ehrenamts des Ehepaars Grebhardt
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Am 29. August 2022 fand das Abschlusskonzert einer Konzertreihe mit Tradition statt: Die Hochstädter Kirchenkonzerte.

Das Barocktrompeten Ensemble Berlin spielte Europäische Festmusiken des 17./18. Jahrhunderts. Ein Abschied mit „Pauke und Trompeten“, so wie Bürgermeisterin Monika Böttcher es dem Publikum in ihrem schriftlichen Grußwort wünschte, das von Pfarrerin Annegret Zander zu Beginn verlesen wurde. Böttcher würdigt „das Ende einer Veranstaltungsreihe, die sich über dreieinhalb Jahrzehnte als eine feste Größe in der Maintaler Kulturlandschaft etabliert hat und aus unserer Stadt nicht mehr wegzudenken war. … Unterschiedlichste musikalische Werke auf hohem und höchstem Niveau gelangten in den Hochstädter Kirchenkonzerten zur Aufführung. Zu Beginn hatte die Konzertreihe tatsächlich auch eine politische Dimension – gab sie doch noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs Künstlerinnen und Künstlern aus der damaligen DDR die Chance, ihr Können in Hochstadt zu zeigen. Die Konzerte und damit auch die Evangelische Kirche wurden in der Folge schnell zu einem festen Treffpunkt für Kulturinteressierte aus Maintal und darüber hinaus – und sie sind es viele Jahre lang, mit einem stets abwechslungsreichen und vielseitigen Programm, geblieben.“

Die Dankesworte von Pfarrerin Annegret Zander

In 1985 rief Pfarrer Herrmann Langheinrich die Hochstädter Kirchenkonzerte ins Leben. Er ermöglichte u.a. Musikern aus der DDR Auftritte im Westen. Es war ein ganz persönliches Engagement, ab und zu mit Übernachtungsangebot im Pfarrhaus. Unsere Gemeindesekretärin Annemarie Theis-Sachse, damals noch ganz jung, erlebte Gunter Emmerlich, den großen Bassisten und Moderator im Pfarrhaus im Morgenmantel und fuhr in ihrem Kleinwagen den großen Trompeter Ludwig Güttler zur Bahn. Das zeigt uns zwei Dinge: Von Anfang an waren renommierte Künstlerinnen und Künstler in Hochstadt zu Gast und die Musikerinnen und Musiker wurden sehr persönlich betreut.

Diese Kultur wurde mit Pfarrer Uwe Rau und dem Förderkreis Hochstädter Kirchenkonzerte fortgeführt. Vor über 10 haben Jahren haben Sie, liebe Beate und Karlheinz Grebhardt, diese Aufgabe federführend übernommen. Sie engagierten hochkarätige Emsembles und Künstler*innen und begleiteten diese so gut, dass sich dies bei den Musiker*innen herumsprach und Sie so nie Not hatten, Bekanntes und Neues ins Programm aufzunehmen.

Ein Herzensanliegen war Ihnen beiden auch die persönliche Betreuung der Konzertbesucher*innen, die weit über Maintal hinaus zu den Konzerten „pilgerten“.

Beides sind Mammutaufgaben, die Sie beide, liebe Frau Grebhardt, lieber Herr Grebhardt mit viel Herzblut ausfüllten. Jeden Monat ein anspruchsvolles klassisches Programm auf die Beine zu stellen, mit Unterbringung und Verpflegung der Künstler*innen, mit Kartenverkauf, Auf- und Abbau, Werbung, Abrechnungen, persönlichem Kontakt mit den Abonnentinnen und Abonnenten, all dies haben Sie mit Hingabe und Bravour gemeistert.

Ich möchte Ihnen meine Hochachtung und im Namen des Kirchenvorstands und aller Anwesenden unseren herzlichsten Dank aussprechen.

Begleitet wurden Sie all die Jahre von Jürgen Gerth und Sohn Lars-Erik Gerth, die Sie in der Konzeption der Konzertreihen berieten und bei der Werbung und Berichterstattung intensiv unterstützten. Auch Ihnen beiden gilt unser herzlicher Dank.

Ein besonderer Dank geht auch an das kleine Team unter der Leitung von Gertrud Koffler, das bei den Konzerten und so auch heute die Versorgung in den Pausen übernahmen. Auch Sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur Konzertatmosphäre. Im Sommer mit Erdbeerbohle und im Winter mit Glühwein. Das kam sehr gut an bei den Besuchern, die vor allem im Sommer die Pause im Kirchhof sehr genossen haben.

Unser Dank geht auch an Sie alle als treue Hörerinnen und Hörer. Mit Abonnements gaben Sie der Organisation eine verlässliche Grundlage. Viele von Ihnen haben die Eintrittsgelder, die bereits für die geplante Konzertreihe 2020 gezahlt worden waren, gespendet und damit ermöglicht, den Künstler*innen eine Ausfallzahlung zukommen zu lassen. Die Gruppen haben sich sehr darüber gefreut.

Warum gibt man ein Erfolgsmodell auf, das über 35 Jahre Bestand hatte. Das hat mehrere Gründe – und Corona hat die Sache nur erschwert, war aber nicht die Ursache. Im November 2019 verstarb der Küster und Hausmeister unserer Kirchengemeinde Achim Buschbeck. Er war mit seiner Kraft und seinem technischen KnowHow eine wichtige Triebfeder im Gesamtgefüge. Die organisatorischen Rahmenbedingungen änderten sich auch auf der rechtlichen Ebene, was die finanzielle Abwicklung der Konzerte erheblich erschwert hat. Und auch im Leben verändern sich Dinge und Schwerpunkte. Und so möchte ich sagen, dass es hochengagierten Ehrenamtlichen auch gestattet sein muss, ein Ehrenamt zu beenden.

Wir wünschen Ihnen, liebes Ehepaar Grebhardt, dass die Zeit, die vor Ihnen liegt, sich mit neuen guten und sinnstiftenden Erinnerungen füllen kann. Genießen Sie dieses Konzert und unsere kleine Dankes-Feier im Anschluss.

Und uns allen wünsche ich nun ein genussreiches schönes Konzert mit dem Barocktrompeten Ensemble Berlin.

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