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Gedanken zum Monatsspruch März 2017
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Mi, 01. März 2017, 00:00

aus Grafik: medio.tv/Jutta Blåfield

Vor einem grauen Haupt
sollst du aufstehen
und die Alten ehren
und sollst dich fürchten
vor deinem Gott;
ich bin der HERR.

Lev 19,32 (L)

Alternsache ist Chefsache
Alternssache: Stellen Sie sich ein Siegertreppchen mit fünf Stufen vor. Darauf stehen – immer im Zehnerabstand – älter werdende Menschen. Ganz oben, sozusagen auf dem Gewinner-Platz, steht ein 50–jähriger Herr. Hier gibt‘s den ersten Dämpfer, darunter steht: „50 Jahre Stillestand“. Sie blicken auf ein Bild aus dem 19. Jahrhundert: Das Stufenalter des Menschen. 

Dieses Bild hat sich bis heute hartnäckig gehalten. Denn wer von jenen, die die 50 erklommen haben, hat nicht diesen Satz schon einmal gehört oder gesagt „Von nun an geht‘s bergab.“ Und so sieht man, Treppchen für Treppchen abwärts den Menschen alt werden, ein Gerippe schaut ihm über die Schulter, der Sarg wartet. 

Ehrensache: Während Sie also von da oben hinab schauen, steigt Stufe um Stufe der hundertjährige Greis nach oben. Setzt sich zu Ihnen auf den Gewinner-Platz. Gute Aussicht von hier. Sie schauen sich in die Augen. Augenhöhe, das ist dem Alten viel angenehmer. Denn der Sockel, auf den er ehrenhalber gestellt wurde, war doch recht einsam gewesen. 

Das Wort „Ehre“ versteht er sowieso anders. Er verschafft sich Gehör. Berichtet, auf welche Weise er mit seinen Einschränkungen zurechtkommt. Wo er Hilfe gebrauchen könnte. Welche Ideen er für den Ort hat, in dem Sie beide leben. Was er sich für die anderen Alten am Ort und für sich selbst wünscht. 

Chefsache: Der Alte hat ordentlich Rückendeckung für diese Aktion. „Ich will dich tragen, bis du grau wirst.“, hat Gott ihm in einer schlaflosen Nacht zugeflüstert (Jes 46, 3-4). „Ich habe dich geschaffen und das sehr gut.“ Das geht runter wie Öl, wenn man sonst eher wenig Wertschätzung bekommt. Wenn einen ein junger Mensch mal wieder mit diesem Tonfall angesprochen hat, als hätte man nicht mehr alle Sinne beisammen. Hat man ja auch nicht, aber Rrrrrespekt! ist trotzdem erwünscht. Wunderbar, dass Gott sich ganz persönlich einsetzt! 

Sie sitzen also da zusammen auf dem Sockel und sehen, dass sich die Stufen abwärts gewandelt haben. Es ist eher eine Brücke daraus geworden. Sie reicht in Ihren Ort hinein und auch in eine größere Zukunft.

Pfarrerin Annegret Zander
Fachstelle Zweite Lebenshälfte
Hanau

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